Erst wenn uns Land und Wald wieder gehören, gehört uns auch wieder unser Leben
Modernisierungsprozesse setzen die Ernährungssicherheit der Adivasis aufs Spiel
Debjeet Sarangi
Die weltweite indigene Bevölkerung wird auf 370 Millionen geschätzt. 104 Millionen davon sind Adivasis, die in Indien ihr Zuhause haben. Sie vertreten eine Vielfalt an Kulturen und Traditionen, die sie im Einklang mit ihrer Umwelt entwickelt haben. (aus Südasien 1/2015) Mehr ...
Nationale und religiöse Identitätsdiskurse im gegenwärtigen Indien
Heinz Werner Wessler
Premierminister Narendra Modi gibt sich als nationalpatriotischer Macher und wirtschaftsliberaler Modernisierer mit einem gesunden Sinn für die Sprache des kleinen Mannes. Seine Partei, die Bharatiya Janata Party (BJP) steht auch neun Monate nach seiner siegreichen Wahl weiterhin voll hinter ihm, die internationale Politik hofiert ihn. [...] Im Hintergrund rüstet ein kämpferischer Hinduismus auf, der seine zum Teil abstrusen Ideen als nationale Anliegen darstellt. Es gibt aber auch vereinzelte Versuche von Seiten der BJP und der Regierung, auf die Minderheiten zuzugehen. Die religionspolitischen Signale, die von der Regierung Modi ausgehen, sind unterschiedlich, doch insgesamt weht den Minderheiten ein scharfer Wind ins Gesicht. (aus Südasien 1/2015) Mehr ...
Straflosigkeit und Recht auf Nahrung - Heft Nr. 1/2015
In diesem Heft blicken wir nach Nepal, wo die Missachtung der Menschenrechte eine schmerzliche Geschichte hat. Der zehn Jahre andauernde Bürgerkrieg hat das gesellschaftliche Gefüge dieses Landes derart zersetzt, dass Willkür und Menschenrechtsverletzungen lange Zeit an der Tagesordnung waren. Seit 2006 bemüht sich das Land, diese Schrecken hinter sich zu lassen und auf der Grundlage eines Rechtsstaates eine neue Friedensordnung zu schaffen. Doch der Weg dorthin ist beschwerlich und ungesühnte Verbrechen behindern die Demokratisierung. Mehr...
„Straflosigkeit ermuntert zur Einschüchterung von Journalisten“
Bedrohte Medienfreiheit unter Modi?
Prabhu Guptara
Geht es mit der Pressefreiheit in Indien derzeit bergab? Wenn ja, warum? Und was muss getan werden, damit die Freiheit der Medien wiederhergestellt wird? Um diese Fragen geht es im Artikel von Prabhu Guptara. (aus Südasien 3-4/2014) Mehr ...
Pionierarbeit, veraltet und heute ohne Konzept
Journalistenausbildung in Südasien
Priya Esselborn
Es ist ein Trendberuf. Immer mehr junge Menschen in den südasiatischen Ländern möchten als Journalisten arbeiten. Der Grund: Einige wenige Journalisten, zum Beispiel die indische Journalistin Barkha Dutt, deren Leben sogar den Stoff für den Bollywood-Film Lakshya lieferte, sind selbst Stars in ihren Ländern: Sie verkörpern Glamour - den Traum, erfolgreich, unabhängig und reich zu sein. Dabei ist der Beruf des Journalisten nicht gerade hochangesehen in den meisten Ländern Südasiens. Lange Arbeitszeiten, Schicht- und Nachtarbeit sowie oftmals schlechte Bezahlung sind die Realität. Vor allem für Frauen ist der Beruf gefährlich, wie die Gruppenvergewaltigung einer jungen indischen Fotografin in Mumbai 2013 zeigt, die in einer verlassenen Fabrikhalle mit einem Kollegen Fotos machte. Nur selten sind die Medienvertreter durch eine gute Ausbildung auf ihren anspruchsvollen Beruf vorbereitet worden. (aus Südasien 3-4/2014) Mehr ...
Reporter ohne Freiheit - Heft Nr. 3-4/2014
In Südasien riskieren viele Journalisten ihr Leben, wenn sie nachfragen und kritisch berichten. Allein in Pakistan sind in diesem Jahr schon zwei Journalisten getötet worden. Zugleich gibt es in den Ländern der Region teils eine sehr vielfältige und vor allem boomende Medienlandschaft. Mit diesem Heft schauen wir uns an, wie es um die Pressefreiheit in Südasien steht. Wir lassen Medienschaffende aus der Region von ihrem Alltag erzählen, von ihrer Arbeit, ihren Ängsten und ihren Forderungen. Im Heft geht es auch um die Verantwortung der Medien gegen soziale Missstände. Den Einsatz von Medien als Instrumente des Empowerments und das Kino. Mehr...
Ein indischer Radiosender von und für Blinde schreibt Geschichte
Payal Kapoor
Schalten Sie Radio Udaan ein, den Community-Radiosender im Internet, dem es in nur sechs Monaten gelungen ist, das Leben zahlreicher sehbehinderter Inder aufzuhellen! Mit einem vierstündigen Programm bereichert das Radio täglich das Leben einer wachsenden Zuhörerschaft durch Amüsantes und Wissenswertes, ergänzt durch Alltagshilfen für Blinde. Dabei legen die ehrenamtlich tätigen Betreiber besonderen Wert darauf, das Publikum in die Themengestaltung und die Live-Sendungen mit einzubeziehen. (aus Südasien 3-4/2014) Mehr ...
Ist die Bildung noch zu retten?
Penguin India gibt der Forderung nach Einstampfen einer renommierten Geschichte des Hinduismus nach
Heinz Werner Wessler
Die Verleumdung von Personen, von Institutionen aber auch von Religionen ist nach dem indischen Strafgesetzbuch, insbesondere Abschnitt 153A (1860), wie in jedem modernen Staat strafbar. Und wie überall auf der Welt gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, wo die Grenzen zwischen dem Recht auf Meinungsäußerung und Verleumdung liegen. Die Rechtsprechung in Indien ist in diesem Punkt seit kolonialen Zeiten und bis heute recht restriktiv. Insbesondere wenn es um religiöse Gefühle geht, wollen die Gerichte es am liebsten allen recht machen, die sich verleumdet fühlen könnten. Vor allem steht das hohe Ziel der Wahrung des Religionsfriedens im Zweifelsfall höher als die weltanschauliche, künstlerische oder auch wissenschaftliche Freiheit des Verfassers. In den letzten Jahren kommen neue Aspekte hinzu: Neben dem praktischen Religionsfrieden geht es zunehmend auch um kulturkämpferische Deutungsansprüche, die nicht nur medial und auf der Straße, sondern auch über die Gerichte ausgefochten werden. (aus Südasien 1/2014) Mehr ...